Jetzt merken es langsam auch die Befürworter der Mindestkurs-Aufhebung, dass die Folgen doch nicht so vernachlässigbar sind, wie von den Verantwortlichen Exponenten in der SNB und Politik immer gepredigt wurden. Ach ja, und der Franken wird sich von allein abschwächen.
Und die wirklichen Auswirkungen werden erst noch kommen, da sie erst 6-12 Monaten nach der Aufhebung zu Tage treten. Aber wenn jetzt die Zahlen schon so kräftig einbrechen, wie sieht's dann aus. Auweiohwei...
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Schweizer Industrie knickt nach Frankenschock ein
Die Schweizer Industrie hat einen Rückschlag erlitten: Sowohl Umsatz als auch Produktion gingen auf Talfahrt. Auch beim Baugewerbe läuft es nicht mehr rund.
Insgesamt ist in der Schweizer Industrie die Produktion im ersten Quartal um 0,5 Prozent gesunken, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) anhand von provisorischen Daten mitteilt. Dabei war die Produktion im Januar noch um 5,8 Prozent gestiegen. Im Februar ist sie hingegen um 3 Prozent zurückgegangen und im März noch schärfer gefallen (-4,1 Prozent).
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte am 15. Januar den Euro-Mindestkurs von 1,20 Fr. fallen gelassen. In der Folge wertete sich der Franken stark auf. Derzeit ist der Euro nur noch 1,0344 Fr. wert.
Noch schärfer war der Rückgang im Baugewerbe. Hier sackte die Produktion im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 2,5 Prozent ab. Der Hochbau erlebte einen Produktionsrückgang von 4,2 Prozent, während der Tiefbau gar 6,3 Prozent weniger produzierte. Beim sonstigen Baugewerbe sank die Produktion um 0,9 Prozent.
Sinkende Umsätze
Noch düsterer als bei der Produktion sieht es beim Umsatz aus. In der Industrie schrumpfte der Umsatz im ersten Quartal um 1,6 Prozent. Während die Umsätze im Januar noch um 4,5 Prozent stiegen, fielen sie im Februar um 3,9 Prozent und rutschten im März (-5,2 Prozent) noch weiter ab.
Im Baugewerbe nahm der Umsatz im ersten Quartal um 2,6 Prozent ab. Der Umsatz im Hochbau schrumpfte um 5 Prozent und im Tiefbau gar um 6,2 Prozent. Das sonstige Baugewerbe musste einen Umsatzrückgang von 0,9 Prozent hinnehmen. (pst/sda)