Der Markt nimmt die FED und vor allem den Powell absolut nicht mehr ernst, was auch kein Wunder ist, wenn man ihm zuhört, der komplett schwach, unsicher und manchmal verwirrt daher redet, so wie gestern wieder. Trotzdem bleibt die Faktenlage die, dass sie die Zinsen nach seinen Aussagen noch ein paar Mal bis zum Zielzins anheben wird, was mindestens 5.25 Prozent Endrate betragen wird. Auch hat er gesagt, dass Zinssenkungen in diesem Jahr nicht angebracht wären, so wie die Dinge stehen.
Als die Zinsentscheidung kam, die mit dem veröffentlichen Statements wie erwartet ausfiel, war dar Markt drauf und dran zu korrigieren. Aber als dann die Fragerunde mit dem Powell gestartet wurde schossen die Märkte durchs Band ab. Es ist einfach die Art, wie die FED das vermittelt, vor allem der schlecht kommentierende Powell, was die Märkte seit der Sitzung am 2. November zur Annahme führt, dass sie hätte kippen können, was sie aber bis jetzt nicht getan hat noch tun wird. Aber an der aktuellen wie auch noch kommenden Faktenlage hat sich absolut nichts geändert.
Das ist es, was die Lage mit der Ignoranz der Märkte so brandgefährlich macht. Was und wie lange können sie Annahmen und Hoffnungen noch einpreisen, die weder der aktuellen noch der kommenden Realität entsprechen? Der Markt hat aber schon Zinssenkungen der FED bis 3.5 Prozent und mehr noch in diesem Jahr eingepreist!
Aber warum sollte die FED die Zinsen noch in diesem Jahr auf 3.5 Prozent senken? Ein Grund wäre ein schneller und schwerer Sturz in die Rezession, die aber die Märkte weder erwarten noch eingepreist haben und auch nicht wirklich wollen würden. Denn eine schwere Rezession bedeutet explodierende Arbeitslosenzahlen, starke Umsatzeinbussen und enorme Verluste bis zu Insolvenzen. Dann käme die Inflation vielleicht auch zurück, was aber auch nicht immer der Fall ist, wie die Geschichte schon mehrfach bewiesen hat. Und in diesem Fall würde die Inflation kaum zurückkommen, wenn sie wieder mit Zinssenkungen und QE antworten würden. Also, wie soll die Inflation ohne schwere Schäden zurückkommen können? Ich wüsste keinen anderen Grund als dauerhaft hohe Zinsen und die Reduzierung der Geldmenge, oder zumindest ein Geldmengenwachstum das dem des wirtschaftlichen Wachstums entsprechen würde! Der Markt erwartet aber gleichzeitig eine Inflation auf ein akzeptables Nivau mit tiefen Zinsen für billiges Geld, dazu noch QE und keine Rezession.
Die Zeiten des billigen Geldes ohne Inflation sind endgültig vorbei! Das hat der Markt noch nicht begriffen, denn er ist in den letzten 20 Jahren so konditioniert worden. Entweder haben wir von nun an billiges Geld mit tiefen Zinsen, aber dann wieder mit einer immer schneller steigenden und dauerhaft sehr hohen Inflation, die komplett ausser Kontrolle geraten würde und in eine Hyperinflation ausarten könnte, oder wir haben hohe Zinsen und kein billiges Geld mehr, aber dafür mit einer dauerhaft akzeptablen Inflationsrate, wo auch immer diese dann auch sein mag und einer vielleicht realistischeren und gesünderen Wirtschaft.
Aber man kann nicht mehr beides haben, das ist aus und vorbei! Die Folgen für das eine wie für das andere sind eklatant, wobei die Märkte weder das eine noch das andere eingepreist haben und auch noch nicht wollen. Sie handeln immer noch so, als ob es wieder tiefe Zinsen und dadurch billiges Geld geben wird, noch dazu QE und dass alles ohne Inflation und Rezession.
Sorry, egal wie man es dreht und wendet, es wird definitiv kein Schuh mehr daraus!
Gold hat ein neues Hoch $ 1960 gemacht und könnte anfangen, eine dauerhafte hohe Inflation einzupreisen. Jetzt fehlen nur noch rund 120 Dollar bis zu neuen nominalen Allzeithochs. Wenn es mit dieser Pace weiter geht, dürften es noch in diesem Monat geschehen.
Silber wird nachziehen und dann auch explodieren und die $ 30 dürften dann ratzfatz gemacht werden.

Das Problem dabei ist, dass weder Gold der Dollar noch der Grossteil der Aktienmärkte mit den enormen Anstiegen bzw. Abstieg des Dollars seit November keine richtige Korrektur mehr gemacht haben. Aber so wie das Preisverhalten ist, scheinen Korrekturen sowieso der Vergangenheit anzugehören.
