aktien-community.com

[Leser]

Selten wurde so gespannt eine Zahl erwartet und selten war die Hoffnung auf eine tiefere Notierung so hoch wie aktuell. Angesichts des Marktverhaltens, glaubt immer noch die ganz grosse Mehrheit, dass die FED eine Kehrtwende machen und die Zinsen nicht auf 5-5.25 Prozent anheben wird.

Die heutigen CPI-Zahlen werden allerhöchstens eine Indikation geben, ob die FED die Zinsen um 0.25 oder 0.5 Prozentpunkte anheben wird. Sicher ist aber, dass die FED die Zinsen am 1. Februar mindestens um 0.25 Prozentpunkte auf 4.75 % anheben wird und später noch einmal mindestens um 0.25 Prozentpunkte auf 5 %! Angesichts des klaren Standpunktes von Powell an der letzten Notenbank-Sitzung am 15. Dezember 2022 und den erst kürzlichen Aussagen von mehreren FED-Mitgliedern ergäbe es absolut keinen Sinn, wenn die FED am Ende die Zinsen nicht bis mind. 5 % anheben würde. Diese Endzinsrate würde dann auch über das ganze Jahr 2023 stehen bleiben, sofern nichts Aussergewöhnliches mehr passieren wird.

Die Märkte wollen aber mit aller Macht die FED dazu zwingen, die Zinsanhebungen sofort zu stoppen. Warum eigentlich? Die Aktienmärkte bewegen sich nur 10 bis 20 % unter ihren Allzeithochs, ist doch alles im Butter, oder? Früher machten die Aktienmärkte auch ein Rekordhoch nach dem anderen, ohne QE und das noch bei höheren Leitzinsen von bis zu 6.5 Prozent! Wo liegt also das Problem?
Das Problem liegt darin, dass die Märkte seit dem Platzen der Dotcom-Blase und der Finanzkrise ohne das viele billige Geld nicht mehr klar kommen und verlernt haben, selbständig und solide zu handeln. Punkt!
Man könnte sagen, dass eine ganze Generation nur das kennt und die "normalen" Wirtschaftszeiten noch nie erlebt hat. Vermutlich wird es auch nie mehr "normale" Wirtschaftszeiten geben.

Sollte Powell den Burns machen (FED Chef von 1970 bis 1978) und die Inflationsbekämpfung zu früh beenden, würde man das am Ende bereuen und die Inflation dürfte später erst recht explodieren. Powell hat aber genau darauf hingewiesen, dass man diesen Fehler nicht wiederholen will und zu früh mit den Zinsanhebungen aufhören. Niemand möchte wieder Zinsen bei 20 % wie in den Achtziger Jahren haben. Aber das geht nur, wenn jetzt die Inflation konsequent bekämpft und sie auf oder unter 2 % gebracht wird und diese auch dort über einen längeren Zeitraum bleibt.

Das scheinen die Märkte nicht verstehen zu wollen und fordern einer Kehrtwende der FED. Es kann doch nicht sein, dass die Märkte nur noch von den Notenbanken abhängig sind. Die beste Börsenwelt wäre, wenn man sich wieder nur auf die Wirtschafts- und den Unternehmenszahlen fokussieren könnte und dabei die Notenbanken eine Nebenrolle spielten! Das wäre ein Traum.

Ich fürchte nur, dass der Wahnsinn weiter gehen wird und es noch ein letztes Hurra geben wird, weshalb ich mit neuen Allzeithochs an den Aktienmärkte rechne, bevor der ganz grosse Kollaps eintreten wird. Das kann noch einige Jahre so weiter gehen. Die Welt ist verrückt geworden und alles ist möglich!

Auf jeden Fall ist man auf der sicheren Seite, wenn man Gold und Silber physisch hält!

[kosh]

[Leser]

Die Märkte pfeifen komplett auf die FED, nach dem Motto: "Du kannst uns mal, wir machen was wir wollen!"

So könnte man das ganze Marktverhalten seit spätestens Mitte Dezember beschreiben, wobei es schon seit Anfang November so geht.

Wenn sich das mal nicht rächt.

Heute haben sich wieder zwei FED Mitglieder geäussert. Der eine hat gesagt, die Inflation würde sich zwar langsam gegen 2 % bewegen, aber sie bleibe noch extrem hoch. Es sei zu viel Optimismus im Markt, dass die Inflation fallen würde. Er würde es lieber sehen, wenn die Zinsen so bald wie möglich auf 5 % gesetzt würden.
Zuvor sagte der andere, dass die nächste Anhebung mit 0.25 Prozentpunkten angemessen sei.

Dennoch haben die Märkte diese Aussagen völlig kalt gelassen und nehmen die FED nicht mehr ernst. Das ist nicht das, was die FED sehen will. Aber es zeigt ganz klar, dass die FED kaum noch etwas zu melden hat. Sofern Powell nicht seine Meinung komplett geändert hat, muss er jetzt sofort ein Machtwort sprechen und klar und deutlich erklären, wohin die Reise geht und das die Märkte mit falsch lägen. Punkt!
Hätte Powell aber seine Meinung geändert und eine Kehrtwende machen, wäre das der absolute Super-GAU und der letzte Sargnagel für die Glaubwürdigkeit der FED. Dann würde definitiv die Hölle ausbrechen und nach einer kurzen Phase der Euphorie die Hyperinflation Einzug halten.

Schaut man sich die heutigen CPI-Zahlen genauer an, gab es absolut keinen Grund für Optimismus. Gerade der Service-Bereich schoss mit 0.6 % in die Höhe und steht mit 7.5 % y/y so hoch wie seit 1982 nicht mehr!!! Er steht zudem schon den vierten Monat in Folge über 7 %!
In der realen Welt kann man eher einmal und länger auf ein Occasionsauto, Tickets, Unterhaltung usw. verzichten, welche die grössten Inflationsrückgänge verzeichnet haben, aber nicht auf das Notwendigste zum Leben und Überleben, wie Nahrungsmittel, Energie und Medikamente usw., welche nicht in der Kernrate berechnet werden, wo aber die Preise per Saldo weiter steigen.

Ich glaube, die Märkte sollten sich dessen langsam bewusst werden, dass es noch lange nicht vorbei ist. Dazu würden sofortige und klare Statements von Powell hilfreich sein, sonst läuft das ganze Marktverhalten komplett aus dem Ruder!

Aber schauen wir Mal, ob es nicht schon Morgen einen Realitätscheck gibt und wenigstens ein Teil der Märkte dies einsehen. Wer weiss.

[Leser]

Silber will oder kann sich nicht mehr richtig über $ 24 halten, das letzte Mal schloss er letztes Jahr darüber. Aktuell krampft er sich um die $23.80 ab, während Gold ein neues Highs nach dem anderen macht und steht aktuell bei $ 1905, das Tageshoch war schon $ 1910! Damit ist das GSR wieder über 80 gestiegen.

Ich weiss nicht, was passieren wird, aber ich denke, eine Korrektur könnte bevorstehen, die das Gold bis $ 1820/40 und das Silber bis auf $ 22.60/80 fallen lassen könnte. Man kann nichts ausschliessen, weshalb mich Puts kurzfristig reizen würden.

[Leser]

Gold zeigt ein parabolisches Chartbild an, das immer steiler ansteigt und hat ein neues Hoch bei $ 1917 gemacht. Aber jetzt ist es bald an eine sehr starke Widerstandszone bei $ 1920/30 angekommen. Als es letztes Jahr hier ankam, konnte er diese Zone nur überwinden und später noch halten, weil die Russen die Ukraine angegriffen haben. Nicht das ich nochmals so ein Ereignis wünsche, aber ohne einen zusätzlichen Grund, ausser den schon bekannten, dürfte es schwer werden, diese Zone gleich auf Anhieb zu nehmen. Entweder wird es längere Zeit hier oben konsolidieren, oder es korrigiert wieder.

Silber steht aktuell bei $ 24.20 und könnte heute das erste Mal in diesem Jahr über $ 24 schliessen. Es ist bereits in der Widerstandszone zwischen $ 24 und $ 24.50, die es schon seit Anfang Dezember erreicht hat und seither nicht überwinden konnte.

Beide sind somit gleichzeitig an sehr starken Widerstandszonen, die nicht einfach so zu überwinden sind.

Egal wo man hinschaut, überall stehen die Märkte an Widerständen und Unterstützungen mit z.T. extremen Ausgangslagen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es jetzt überall einfach so weiter gehen wird und alles genommen wird, ohne noch einmal zumindest ein bisschen zu korrigieren, um Luft zu holen.

Keine Ahnung was passieren wird, aber ich finde, die Märkte sind alle durchs Band an Extrempunkte angelangt, die es erstmal zu korrigieren gilt.

[Flip]

Die russische Staatsführung fürchtet sich vor Kritik und Widerspruch. So sehr, dass Protest ins Gefängnis führen kann. Heute vor 2 Jahren wurde Alexej @navalny verhaftet. Er und sein Widerstand dürfen nicht in Vergessenheit geraten.
Flip

[kosh]

[Leser]

[Leser]

Der ganze Markt scheint momentan verrückt zu spielen, es gibt fast nirgends eine klare Richtung, ausser in ein paar wenigen Assets.

Silber hat bei $ 23.44 geschlossen und steht immer noch dort, wo er schon seit Anfang Dezember angekommen war.
Gold hat leicht im Minus bei $ 1904 geschlossen und ist eines der wenigen Assets, das seit den Tiefständen im Herbst knapp unter $ 1620 bis auf $ 1928 in dieser Woche per Saldo über $ 310, oder knapp 20 %, nur gestiegen ist, was erfreulich ist. Aber er hat bis jetzt auch noch keine richtige Korrektur gemacht, was die Wahrscheinlichkeit massiv erhöht, dass diese jetzt dann kommen könnte. Ich befürchte daher, wenn sie kommt, dass dann Silber wie immer mit fallen wird. Sollte Gold jetzt z.B. auf $ 1820 korrigieren, könnte Silber auf $ 22 fallen, da er volatiler als Gold ist.

Das alles hängt natürlich auch vom Dollar ab, der in den letzten Tagen, Wochen und Monaten massiv abgestraft wurde. Darüber habe ich mich ausführlich im Devisen-Forum ausgelassen und möchte hier nicht viele Worte verlieren. Nur so viel, der Dollar wird auch nächstens aufgrund von fundamentalen und charttechnischen Gründen eine längst überfälligen Aufwärtskorrektur starten. Der Dollarindex, DXY, hat heute ein neues Tief gemacht wie seit Mai 2022 nicht mehr.

Auf jeden Fall wird sich zeigen, wie sich dann die EMs verhalten, wenn der Dollar steigen wird. Das wird dann der von mir schon längstens erwartete ultimative Test für die EMs sein! Und eins ist sicher, wenn der Dollar steigen wird, dann nicht nur ein bisschen und gemächlich, denn so eine extreme überverkaufte Situation und mit all den ignorierten Gründen wie aktuell, die für den Dollar sprechen, gab es selten bis gar nie zuvor!

Super wäre es, wenn die EMs sich halten könnten.

[Dilbert]

Während ranghohe ukrainische Politiker Gesprächsverweigerung mit Russland markieren ... Scholz am WEF: "unbefristete deutsche Unterstützung" für Ukraine - so weit die emotionslose Bestandesaufnahme.

"Unbefristete Unterstützung" ist ja keine Aussage über Inhalt/Intensität/Umfang der Unterstützung, sondern sagt nur was über den Zeithorizont aus - so weit die semantische Zerlegung.

Ich frage mich einfach: "unbefristet"....hmmm.... das tönt nicht nach Plan. Oder bis wohin geht "unbefristet", was muss/kann/darf erreicht sein/passieren - bis Germany nicht mehr die Ukraine in einem Fight gegen Russland unterstützt? Wo ist die rote Linie, wo das Ziel? Oder ist das morgen einfach das übliche Geschwätz von gestern?



Dilbert