Morgen dürfte es an den europäischen Märkten zu einem Blutbad kommen, sofern es die Ami nicht mehr schaffen heute noch von den Tiefs zu drehen, wonach es nicht so aussieht. Ich glaube, viele denken das und erwarten es auch. Ich denke, dass es sicherlich bei Börsenstart runter gehen wird, aber ich glaube auch, dass morgen ein kurzfristiger Boden gefunden wird, wo auch immer der sein wird. Sollte es "crashen", dann glaube ich nicht, dass z.B. der SMI unter 11'000 Punkten fallen wird. Ich denke eher, wenn überhaupt, dass er zwischen 11'300 und 11'400 einen Boden finden wird, um dann kräftig zu rebounden. Klar, die "Hyper-"Inflation steht vor der Tür und um sie gar nicht erst wirken zu lassen, müssten die Notenbänker dieser Welt diese mit massiven Zinsanhebungen zuvorkommen. Das Problem dabei ist, dass damit die Wirtschaft endgültig abgewürgt werden würde und es zu noch nie dagewesenen "Auseinandersetzungen" kommen würde. Ich denke dabei auch an die Zeit von Volcker (FED Chef Anfang 1979-87), der die Zinsen in der Spitze bis 20 % erhoben hat, um der Inflation Herr zu werden. Tja, die Folgen waren für die Wirtschaft katastrophal, kann jeder selber nachlesen.
Die Frage ist nur, wie Powell (aktueller FED Chef) die Inflation bekämpfen will. Selbst wenn er die Zinsen, wie von einigen erwartet wird, nochmals im Juni und Juli jeweils um 50 Basispunkte erhöhen würde, stünde der Leitzzins erst bei 2 %, was immer noch lächerlich tief wäre. Trotzdem würde das vielen Unternehmen jetzt schon das Genick brechen, weil die Kreditkosten unweigerlich steigen würden, nebst den eh schon gestiegenen Rohstoffpreisen usw. Die aktuellen Retailzahlen scheinen auf den ersten Blick gut zu sein, aber wie viel davon ist der Inflation geschuldet. Das QE wird reduziert, aber es wird immer noch enorm viel neues Geld erschaffen. Würden die Notenbanken auch diese reduzieren, dürfte sich der Verfall beschleunigen. Das alles hat aber Volcker gemacht.
Also, ich will es kurz machen, ich glaube nicht, dass die Notenbanken in der heutigen Zeit die Zinsen kräftig anheben und die Geldmenge reduzieren werden, weil das in eine Katastrophe führen würde. Die Welt kann sich das gar nicht mehr leisten und an ein "soft landing" glaube ich schon gar nicht, denn das hat es eh noch nie gegeben. Entweder es endet mit einem Knall und führt zu Elend, oder die Welt wird weiter "unterstützt" mit allen möglichen Massnahmen, bis es eben nicht mehr weiter geht. Und da haben in der Geschichte der Menschheit immer schon Kriege geholfen. Soll es diesmal anders sein. Ich denke, sie werden das Ruder noch ein letztes Mal rumreissen und ein Gefühl der Erleichterung wird sich breit machen, welches die Märkte in neue Allzeithochs führen wird. Für einen Reset ist es noch zu früh, meiner Meinung nach, aber das heisst nicht, dass er nicht kommen wird, er wird kommen, wie auch immer er orchestriert werden wird.
Nun, morgen nach Börseneröffnung dürfte es fallen bis zum frühen Vormittag und dann dürfte es nach oben drehen. Ich für meinen Teil, werde mir morgen einige Dinger ins Depot holen und für ein paar Wochen halten.
Viel Glück allen