Stellvertretend für die Gesamtmärkte habe ich den S&P500 auch noch mit Elliott angeschaut. Klar, Charttechnik bringt in solchen Zeiten nichts, trotzdem ist es interessant, es anzuschauen.
Seit dem Anstieg vom Märztief läge das Mindestkorrekturpotential mit dem Minimal-Retracement von 23.6 % bei 3600. Das wären fast 15 % vom aktuellen Allzeithoch. Selbst seit dem Anstieg vom Oktobertief wären das Kurse bei 3850, was immer noch knapp 9 % Korrekturpotential ergäbe.
Bei 3600 läge aktuell auch der 200er, was aber mit Elliott nichts zur Sache tut, es passt einfach ins Gesamtbild.
Und wenn wenigstens diese 9 % korrigiert würden, würde ich nie von Crash reden wollen. selbst wenn sie es noch diese Woche machen würden. Dafür sind die Märkte viel zu viel gestiegen und schon viel zu lange gestiegen. Wenn sie es an einem Tag machen würden, könnte man davon reden. Egal wann und wie sie es machen werden, kaputt wäre dabei immer noch nichts, auch bei einer Korrektur von 15 % wären die Aufwärtstrends allesamt noch intakt, ausser die ultrasteilen Anstiege, die sowieso nicht haltbar wären.
Ich bin überzeugt, dass die Algos ebenfalls mit diesen Techniken und Informationen gefüttert sind, wobei sie die Muster besser erkennen als wir Menschen. Aber sie werden kaum von selbst auf Verkaufen umstellen, wenn nicht die Menschen es tun. Aber bei den Algos müssten längstens wenigstens die Alarmleuchten blinken, was die Menschen zum Umstellen veranlassen könnte. Bei diesen Extremwerten schreit, kreischt und brüllt es seit langer Zeit nach einer Korrektur.
Auch immer wieder bringe ich an, um wenigstens ein bisschen Glaubwürdigkeit zu bewahren, es auch einmal wieder korrigieren müsste, erst recht bei solchen Extremwerten.
Die Märkte haben wieder einmal die Realwirtschaft komplett abgehängt. Alles nur wegen dem billigen Geld! Auch hier ist die Glaubwürdigkeit verloren, wenn es nicht in die Realwirtschaft flösse. Und wenn die Wirtschaft wieder auf Hochtouren liefen, dürften die Inflationszahlen explodieren, wovor sich die Verantwortlichen bereits fürchten. Denn diese wäre viel schlimmer als wenn die Märkte mal wieder 20 % fallen täten. Um die Inflation zu verhindern, müssten sie die Zinsen massiv anheben und die Geldmenge zumindest bremsen, was die Märkte vorweg nehmen dürften.
Wenn die Märkte nicht korrigieren sollten, wird der Crash kommen so sicher wie das Amen in der Kirche.
Also, um diese gefährliche Phase zu entschärfen, sollten die Märkte wirklich jetzt korrigieren. Ob das aber die Menschen, die die Algos bedienen, es auch wissen, werden wir bald sehen.