"Die Schweizerische Nationalbank weist für das erste Quartal 2015 einen Verlust von 30,0 Mrd. Franken aus."
http://www.snb.ch/de/mmr/reference/pre_ ... 430.de.pdfZugenommen hat der Dollarbestand auf 32% und die der Euronen abgenommen auf 42%.
Somit dürfte der Dollar auch mehr und mehr in den Fokus der SNB geraten, da der Franken viel zu stark auch zum Dollar ist. Der Franken ist halt zu allen Währungen viel zu stark.
Der Classe Politique dürfte dieser Verlust gar nicht schmecken, denn auch die Sparmassnahmen der Kantone und Gemeinden sind längstens an die Substanzgrenzen angelangt. Der Druck auf die SNB wird garantiert nicht kleiner. Ausserdem stehen im Herbst wieder Wahlen an, worin der starke Franken mit Sicherheit eine gewichtige Rolle spielen wird. Wie erwähnt, der ultrastarke Franken, wenn man die letzten 30 Jahren als Massstab nimmt, dürfte sich erst im Laufe des Jahres so richtig bemerkbar machen. Und dann könnten sich gewisse Kreise ganz warm anziehen.
So oder so, die SNB hat eh schon längstens alles verloren, Glaubwürdigkeit, Handlungsfähigkeit und jegliche Moral. Der Markt treibt die SNB vor sich hin, sie kann gar nicht mehr "normal" handeln. Ihre einzige und allerletzte Chance ist, mit radikalen Massnahmen den Aufwertungsdruck des Frankens und die damit verbundenen massiven negativen Auswirkungen, die noch kommen werden, zu bremsen oder zu stoppen. Vom Drehen des Trends rede ich schon gar nicht mehr. Der könnte nur erfolgen, wenn die radikalen Massnahmen nur noch radikaler ausfallen würden, wie z.B. 20% Minuszinsen usw.
Egal, die SNB hat auf der ganzen Linie versagt! Den Schaden, den sie angerichtet, ist kaum mehr zu reparieren.
DJ Swiss Apr KOF Indicator At 89.5
DJ Swiss Apr KOF Indicator Forecast At 90.2
DJ Swiss Mar KOF Indicator Revised To 90.9
Update 09:40h: Während der eurusd wieder bei den highs ist, klebt der eurchf unten fest. Das ist weiterhin der Grund für mich, weshalb ich nicht glaube, dass der eurusd von hier aus noch viel Luft nach oben hat. Trotzdem muss ich aufpassen, dass das kein Selbstläufer wird, evtl. muss ich in den sauren Apfel beissen und die aktuellen Verluste realisieren.
Update 11:05h: Weiter auch schlechte Zahlen aus Euroland, weswegen der Euro-Anstieg ein vorläufiges Ende gefunden haben sollte. Ausserdem kam in dem gestrigen FED-Statement keine Aussage, die auf eine Verschiebung der Zinsanhebung ins 2016 deutete. Insgesamt waren die Aussagen eher pro Zinsanhebung noch in diesem Jahr, evtl. sogar schon im Juni. Der Markt scheint das noch zu ignorieren, aber wenn's das wieder aufgreift, sollte der Dollar wieder kräftig steigen.
Die SNB muss gewaltig aufpassen, dass die Flucht in den Franken nicht wieder überbordet, was sie wieder zu panikartigen Aktionen verleiten wird. Deshalb würde ich aktuell nicht den eurchf shorten wollen, obwohl die Logik dafür spräche. Damit der eurchf wenigstens mal auf 1.10 stiege, müsste der usdchf prozentual mehr steigen als der eurusd fällt, oder zumindest müsste er gleich steigen wie der eurusd fällt.
Die SNB muss aber schauen, dass der Franken so oder so nicht mehr stärker wird, da die Wirtschaft es langsam aber sicher zu spüren beginnt. Wollte sie diese stützen und stärken, müsste sie, wie oben erläutert, radikale Massnahmen ergreifen. Es wird spannend, denn die Flucht in den Franken scheint ungebremst anzuhalten.
In jedem anderen Land wäre die Währung nach den Zahlen der letzten Wochen und Tagen längstens gefallen, aber da der Franken immer noch den Nimbus einer Fluchtwährung geniesst, steigt sie. Das Dilemma der SNB und der Schweiz wird dadurch nur noch grösser. Wie wurde der Gordische Knoten "entknotet"? Mit einer radikalen Massnahmen.
Der SNB bleibt am Ende nichts mehr übrig, nur, je länger sie wartet, umso so schlimmer die Folgen.
Update 13:00h: 1.05 im eurchf werden wohl von alleine nie wieder halten, geschweige nach oben genommen und steigen. Obwohl die SNB weiter eingegriffen hat wie man am gehaltenen Devisenbetrag sieht. "Der im Kampf gegen die Frankenstärke angeschwollene Devisenberg der Nationalbank vergrösserte sich bis zum Quartalsende weiter auf umgerechnet 531,9 Mrd CHF. Das sind 21,8 Mrd CHF mehr als Ende 2014."
Das ist alles fruchtlos und Zeitverschwendung, so wie die SNB reagiert. Entweder oder, aber sicher nicht so. Das nützt niemanden. Egal, ich bin überzeugt, dass die SNB extremst unter Druck steht und dieser wird immer mehr, sodass sie etwas radikaleres versuchen wird. Der usdchf fällt auch kräftig. Wie lange sie dem Druck widerstehen kann, bleibt abzuwarten.
Hätte sie wenigstens einen grösseren Teil der Devisen, wie ich es seit Jahren propagiere, in Aktien investiert, wäre womöglich sogar ein schönes Plus generiert worden. Aber die hörige SNB von gewissen Kreisen, darf das nicht. Wo kämen wir da hin, wenn die SNB dem Wohle der Allgemeinheit dienen würde. Nein, nein, das aktuell dient einzig und allein der obersten Elite, die am Ende alles super billig einsackt auf Kosten von der grossen Mehrheit. Nun, am Ende weiss man, wie das ausgehen wird. 1789!
Das Tragische ist dabei, dass der Werkplatz sukzessive abgebaut und zerstört wird. Am ist die Schweiz eine reine Dienstleistungsgesellschaft ohne jegliche Rohstoffe. Wir werfen unsere Perlen (Bildung, KMUs im Herstellungsgewerbe usw.) vor die Säue! Das alles unter der Ägide von einer SNB, die alles schlimmer macht und selbstverständlich auch von einigen Politiker, die z.B. immer noch glauben, die Schweiz müsse in die EU und es ginge er dann besser. Wenn vermutlich alles in der Schweiz, was sie über 150 Jahre ausgemacht hat, verloren oder zerstört ist, dann bleibt ihr auch nichts anderes mehr übrig als beizutreten. Obwohl, vllt. gibt's da die EU nicht mehr.
Update 14:15h: Ich staune schon ein bisschen, denn, aktuell steht der eurusd dort, wo Draghi das QE im Detail definitiv verkündet hat. Ich meine, die EZB hat kaum mit QE angefangen und der Euro steigt?! Das verrückte ist, er steigt ja nicht zum eurchf, sondern nur zu anderen Währungen. Das ist eben das Desaster für die SNB und die Schweiz. Was passiert mit dem eurchf, wenn der Euro dann wieder auch zu allen anderen Währungen fällt, wovon ich überzeugt bin? Das dürfte nächstens stattfinden.
Mal schauen, was die heutigen Ami-Zahlen bringen und wie sich das auswirkt.
Update 14:45h: Nun, die Arbeitsmarkt-Zahlen aus Amiland sind gut ausgefallen, vielleicht sind der harsche Winter und die Dock-Streiks überwunden und die nächsten Ami-Zahlen dürften wieder positiver werden. Ich denke aber auch, dass die FED die Zinsen noch in diesem Jahr anfangen wird zu heben, ob im Juni schon oder ein bisschen später, spielt eigentlich keine Rolle. Die FED hat seit Ende letzten Jahres diesen Pfad eingeschlagen und den dürfte sie auch weiter folgen. Das bedeutet, dass der Dölli jetzt wieder steigen sollte, besonders da die Eurozahlen (Arbeitsmarkt) auch heute wieder alles andere als toll waren, sogar wieder schlechter werden. Sie sind ja eh schon sehr, sehr schlecht. Also, ich denke, die heutigen highs im eurusd bei 1.1249 sind's gewesen. Es passt auch charttechnisch ins Bild.
Update 16:15h: Wieder eine besser Zahl aus Amiland, Chicago PMI, trotzdem ist der eurusd wieder im Plus. Ich bin gespannt, wie lange das so noch weiter gehen soll. Ausserdem ist es aktuell sehr ruhig an der Griechenland-Front, zu ruhig für meinen Geschmack. Es ist nichts gelöst und wird auch nie gelöst werden. Denn, die Euro-Diktatoren haben eine Heidenangst Griechenland aus dem Euro zu entlassen oder einen Schuldenschnitt vorzunehmen, weil dann ihr ganzes Kartenhaus, dass sich EU nennt, zusammenbrechen würde. Es sind so viele Verbindlichkeiten offen, die nie bedient werden könnten, wenn Griechenland fällt. Also, es bleibt nichts weiter übrig als zu zahlen, zahlen, zahlen. Alles drumherum ist nur Getöse um den Pöbel entweder ruhig zu halten oder, dort, wo er gebraucht wird, aufzustacheln. Alles nur Show bis der Vorhang endgültig fällt. Deshalb wird und muss der Euro weiter fallen. Für die SNB und die Schweiz sind das keine gute Aussichten. Trotzdem bleibt auch ihr nichts anderes übrig als immer wieder einzugreifen, egal wie.