aktien-community.com

[Leser]

Danke kosh für deine erhellenden Erläuterungen. Dem gibt's nichts hinzuzufügen. Also, ich schaue auf die Märkte und es kommt mir so vor, dass bei jeder neuen Ansteckungsmeldung, egal wo auf dieser Welt, die Kurse einen Stock tiefer fallen, besonders die Finanztitel. Wenn man davon ausgehen kann, dass stündlich neue Fälle gemeldet werden, sind diese Werte bald bei Null. Die Pleitewelle dürfte bald einesetzen und die Regierungen, Notenbanken usw. haben keinen Plan. So empfinde ich es momentan. Man stelle sich vor, die Pandemie hat noch nicht Mal richtig eingesetzt. Nochmals, die bisher gemeldeten Fälle sind im Verhältnis zu anderen Grippen lächerlich und Menschen mit "normalen" Grippe-Symptome werden auf Corona getestet, davon sind mind. 95 Prozent negativ. Trotzdem werden alle Fälle jeweils am Markt aufsummiert.

Egal, ich nutze diese Panik um aufzuladen. Ich habe mir nochmals NESN, ROG, UBSN, CSGN und ZURN aufgeladen. Klar, es kann alles noch viel tiefer fallen, aber das aktuelle Gebaren hat nicht Mal in der Dotcom- oder Immo-Blase stattgefunden. Und selbst da hat es immer wieder kräftige Rebounds gegeben bis die Tiefstände erreicht wurden. Aktuell scheint es so, dass es in einem Schnorz ohne Pause, geschweige Rebounds, runter gehen will. Tja, no risk no fun.

[kosh]

[Dilbert]

Hey kosh, grosses Kino: Der pandemische Millimeter

Ich wundere mich ein Mü, wie lange Corona für innerchinesische Flatulenzen gehalten wurde. Naja, Geschmackssache.

Ich vertreibe mir mit XAU-Hebeln das Warten, bis das absolut Unumgängliche wieder losgeht: die Notwendigkeit steigender Kurse - sonst funktioniert die Welt nicht mehr.

Zu heiss ist mir eine Wette auf Corona-Gewinnler aus dem Unternehmensbereich: Das hiesse, dass "man" mit gesundem Menschenverstand zu Werke ginge... und darauf verlasse ich mich dann bei einem Hype eher weniger.

Tendenziell komme ich dann allerdings eher zu früh... zurück an die Börse, meine ich.

Gruss
Dilbert

[kosh]

[kosh]

@Leser
SMI mit Punktlandung auf Tagesbasis (10205). Wo sind Deine nächsten Wegmarken? Er hat's diese Woche besonders eilig gehabt, also würde ich sagen bei dem Tempo ca. 9900 und dann wartet in meinem Heimwerkerchart Ende Mai ein Kreuz bei 9500. Klar könnte ich noch tiefere Gebote abgeben, aber bis dahin sollte die Hysterie für ausreichend Klärung gesorgt haben, damit die allseits erwartete Geldwelle nicht nutzlos versandet. Andererseits, wenn unsere Big Three nur ein wenig in die Knie gehen, stehen wir ohne Anstrengung einen Stock tiefer. Könnte durchaus auch sein, dass man sausen lässt, weil man hinterher alles auf ein Virus schieben kann. Alle werden glücklich sein, dass es gerade nochmal gut gegangen ist. Einen Strohhalm hätte ich noch: Rovartis meldet sich mit einem Impfstoff und Nestle kauft Corona, damit wir darauf anstossen können
Grüsse
kosh

[Leser]

@kosh
Jup, meine nächsten Marken wären auch 9600 bis 9500, aber viel tiefer glaube ich dann wirklich nicht mehr, wegen den bereits auch von dir schon erwähnten Gründen. Es gibt viel zu viel Geld, das Anlage sucht und Aktien sind nun mal an erster Stelle.

Ich habe mir die Verläufe nach den Höchstständen der Dotcom- und Immoblase angeschaut. So etwas wie aktuell gab es noch nicht. Die Indexe haben in sechs bis zehn Tagen von den Rekordständen 10-15 Prozent verloren, einzelne Werte gar 20, 30 Prozent und mehr! Damals verloren die Indexe auch anfangs 10-12 Prozent, aber dafür brauchten sie mindestens zwei, drei Monate mit kleinen Rebounds dazwischen, um dann fast wieder 10 Prozent zu steigen. Der selbe Vorgang spielte sich dann ein paar Mal ab bis dann die echte Panik ausbrach. Die Immoblase platzte 2007, aber Panik brach erst Ende 2008 aus, die bis März 2009 ging. Aktuell ist es so, dass die Panik praktisch von den Rekordständen von Anfang an ausgebrochen ist.

Also, wie geschrieben, ich glaube nicht, dass dies lange dauert, wie man an der Geschwindigkeit der Kursverläufe sieht. Ich glaube, es wird eine kräftige V-Erholung geben, denn die Notenbanken werden eingreifen, so wie sie es seit 2009 immer getan haben. Und Trump wird sowieso den Marsch blasen, schliesslich ist Wahljahr. Ich erwarte zudem eine koordinierte und konzertierte Aktion der Notenbanken und Regierungen, um eine drohende Rezession abzuwenden. Es bleibt spannend, aber weitere Kursstürze mit dieser Schlagzahl kann man sich kaum mehr erlauben. Nun, mein Reboundziel im SMI ist 10800-10850 und dann muss man weiter sehen.

PS: Deine Formulierungen und Wortspiele sind erheiternd.

[Leser]

Für mich ist heute definitiv klar geworden, dass die Notenbanken alles falsch machen, was man falsch machen kann. Seit Monaten pumpen sie zweistellige Mrd.-Beträge in den Markt, obwohl dies eigentlich gar nicht nötig wäre. Jetzt, wo es Not tut, machen sie nichts. Allen voran die FED spielt eine unrühmlich Rolle. Sie wollen angeblich erst Daten abwarten, um evtl. einzugreifen. Klar, den Virus können sie auch nicht bekämpfen, aber es geht um Psychologie an den Märkten und in der Wirtschaft. Gerade die FED sollte es am besten wissen. Wollen sie dem entgegenwirken, dann ist das Letzte, was sie tun sollten, abwarten. Gerade jetzt müssten sie massive Interventionen fahren und wenn alles überwunden ist und sich beruhigt hat, kann man wieder kürzer treten. Wie gesagt, sie machen alles falsch. Wenn alle Daten irgendwann da sind, ist es längstens zu spät und die Welt ist einer schweren Rezession gefangen, die in eine Depression münden könnte. Diese Gefahr ist jetzt am höchsten und es braucht Präventivschläge, um dieser Herr zu werden. Alles andere wäre fatal.

[Dilbert]

[Leser]

UBSN und CSGN nochmals praktisch bei den lows aufgestockt. High risk, aber es ist nicht so, dass sie letzte Woche noch bei den Allzeithoch waren, ganz im Gegenteil, sie sind aktuell fast wieder bei den Allzeittief. Wenn man bedenkt, wie z.B. die UBS damals vor der Pleite gerettet werden musste und was bis jetzt alles passiert ist, sind diese Kurse hanebüchen. Selbst noch bei der "Pleite" waren die Kurse höher.

Corona hier, Corona dort, Corona da... Die Hysterie darüber kann ich langsam nicht mehr hören. Dieser Virus hat die Eigenschaft eine Depression auszulösen, aber nochmals, es ist übertrieben, was an den Märkten abgeht. Gut, wie auch schon geschrieben, der Anstieg der letzten 11 Jahren war ebenfalls übertrieben, aber wohin soll all das Geld fliessen? Auch ich musste das aktzeptieren, wenn die Notenbanken mit ihrer Null- und Minuszins Politik nur noch billiges kreieren, dann sucht sich das Kapital Anlagen, die noch Zins und Geld abwerfen. Und das sind nun Mal Aktien und Sachwerte, insbesondere Immobilien. So gesehen sind die Notenbanken und die Regierungen selber schuld und wie dilbert es schreibt, wird man die Geister, die man rief leider nicht mehr los. Aber was tun? Es bleibt nichts mehr übrig. als noch mehr von dieser Medizin zu verabreichen, oder ist man auf einmal geläutert und will man das System wieder auf Normalmodus fahren lassen. Glaube ich nicht und wird auch nicht passieren. Zu viel steht auf dem Spiel, ganze Wirtschaften und Gesellschaften sind am Kippen, was kein Zaudern und Zögern mehr zulassen würde. Ich bleibe dabei, es ist die Übertreibung des Jahrhunderts und es muss definitiv und mit aller Wucht etwas passieren, ansonsten können wir uns auf ganz harte Zeiten einstellen. Die Märkte sind nun Mal das Spiegelbild einer Wirtschaft und wenn die kollabieren, was sie gerade tun, dann wirft das Schatten auf die Realwirtschaft und schliesslich auch auf die Psychologie der Normalos. Es wird nichts mehr konsumiert, es wird gehortet und man wird in allen Dingen zurückgebunden, es wird nur noch das Nötigste erledigt. Will man solche Zeiten wirklich heraufbeschwören und durchleben? Angesichts des Nichtstuns der Verantwortlichen scheint mir das so.

Jetzt muss etwas geschehen, nicht Morgen und nicht Übermorgen.

Und ich bleibe dabei, auch wenn ich kein Experte bin und keine Ahnung davon habe, dieser Virus ist nicht viel schlimmer als eine "normale" ausgewachsene Grippeepidemie. Wenn es doch was anderes wäre, dann wurde sie bewusst herbeigeführt und ist höchstwahrscheinlich ausser Kontrolle geraten. Nur so lässt sich das Verhalten Chinas und der Rest der Welt erklären.
Echtzeitkarte bzgl. Corona:
https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps ... 7b48e9ecf6

[kosh]

Die Notenbanken sind der Schwarze Schwan ...

... wenn sie ausgerechnet jetzt nichts tun. Aber sie können auf ein Virus zeigen und erklären, das ist der Schwarze Schwan, mit dem konnte niemand rechnen. Was auch nicht korrekt ist, rechnet doch die WHO seit Jahren vor einem solchen Szenario. Wobei auch das falsch ist, weil man vor Szenarien mit höherer Sterblichkeit warnt, aber die Weltwirtschaft mit einem verhältnismässig gnädigen Corona de facto eine sanfte Landung hinbiegen können müsste, selbst wenn tatsächlich 1% der Weltbevölkerung daran sterben.

Insofern bleibt mir, falls die Notenbanken untätig bleiben, auch hier nur zu erwähnen: Ride the Trend. Die Notenbanker nehmen das Surfbrett dankbar an und lassen den Laden erstmal schleifen. Falls sie nichts tun. Falls sie wie @Leser erwähnt, erstmal Fakten abwarten, setzen sie auf die Hoffnung eines heilsamen Effekts, wobei auch das nicht die ganze Wahrheit ist, weil die Fakten zur Lage der Volkswirtschaften bereits bekannt sind. Bekannt ist auch, wie es 2019 ablief. Da war man nach 6 Monaten schon wieder auf Level "Vorkrise".

Wenn man zu sehr schleifen lässt und tatsächlich eine harte Landung PRovoziert, können sich die Notenbanken selbst ausrechnen, dass infolge Zinserhöhungen nicht nur Zombiefirmen in den Ruin getrieben werden, sondern landauf landab auch Kommunen. Dort wiederum leben die Wähler, welche sich das bestenfalls in Zeiten viraler PRopaganda gefallen lassen, danach müsste die nächste - evt. wirklich gefährliche - Seuche ins Land ziehen, um sie vor gravierenden Machtverschiebungen in den Parteigefügen abzuhalten. Aber 2 Seuchen hintereinander dürften zu hartnäckigen Verschwörungstheorien unter den Bevölkerungen und zu einem Vertrauensbruch in die Regierungssysteme führen.

Sollte die Situation tatsächlich gravierender werden, stellt sich mir unmittelbar die Frage, welches Regierungssystem am besten darauf vorbereitet ist und da tippe ich wiederum auf China. Kaum ein Staat kann derart schnell 1,5 Milliarden Menschen mit harten Massnahmen konfrontieren wie eben China. Wenn man richtig vermittelt, verstehen es die Menschen. Kaum ein Staat kann sich 1 - 2% Verluste an Arbeitskräften besser leisten und wird hinterher besser dastehen. Kein Staat sitzt auf einer so grossen Devisenpyramide, die abzubauen in Krisenzeiten weitaus besser PRopagiert werden kann, als wenn es wie eine kindische Racheaktion gegen US-Sanktionen aussehen würde.

Vor diesem Szenario ist der Westen eigentlich gezwungen, weiter zu MACH(T)en wie bisher, weil sich die Entwicklung der hegemonialen Verschiebung ins Reich der Mitte noch beschleunigen würde. Klar haben die Notenbanken die Kompetenz, nichts zu tun, aber sie würden weder sich selbst noch dem Westen damit einen Gefallen tun. Was sie allerdings aktiv für den Westen tun können, da glaube ich wissen sie selber nicht weiter als bis zum verzweifelten Versuch, die Schulden weg zu inflationieren. Irgendwie läuft alles darauf hinaus, will man einen Schock vermeiden.

Grüsse
kosh