von Premium » Mo Mär 13, 2017 10:49 am
(fuw.ch)
Der Gewinn des Finanzdienstleisters wächst. Das Unternehmen verfügt über die Mittel für Akquisitionen.
Der Finanzintermediär Compagnie Financière Tradition (CFT (CFT 94.45 2.66%)) spricht von einem stabilen Jahr. Das ist speziell für ein Finanzunternehmen, noch spezieller für eine Brokergesellschaft. Normalerweise klagt die Industrie derzeit über fehlende Kundenaktivität.
Der Umsatz sank 1,4% auf 803,4 Mio. Fr. Während der Erlös im Intermediärgeschäft, im Hauptbereich des Unternehmens, 0,7% zurückging, profitierte der Online-Währungshandel in Japan. Über die Gesellschaft Gaitame.com bearbeitet CFT dort den Retailmarkt. Der Umsatz erhöhte sich 27,2% auf 70,4 Mio. Fr. Der Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg 21,5%.
Währungsgewinn hilft
Der operative Gewinn erhöhte sich 2,2% auf 60,5 Mio. Daraus ergibt sich eine Margenverbesserung um 0,2 Prozentpunkte auf 7,5%. Der Reingewinn stieg 24% auf 50,4 Mio. Fr. Getrieben wird das Ergebnis von einem gegenüber Vorjahr deutlich höheren Währungsgewinn.
Das Bilanzrisiko ist bei CFT begrenzt. Als reiner Intermediär unterhält sie selbst kein Inventar. Sie ist vielmehr auf ein möglichst grosses Beziehungsnetz angewiesen, und das hat sie. Sie ist der weltweit drittgrösste Vermittler zwischen Käufern und Verkäufern von nicht börsengehandelten Finanzprodukten. «Grösse ist wichtig, denn unsere Preissetzungsmacht ist gering», sagte Patrick Combes, CEO von Compagnie Financière Tradition, an der Medienkonferenz in Zürich. Ende der Berichtsperiode beschäftigte das Unternehmen in 28 Ländern 2084 Mitarbeiter.
Das Unternehmen verfügt mit einer Nettoliquidität von 223,4 Mio. Fr. über die Flexibilität, künftiges Wachstum zu finanzieren. Das ist auch ein erklärtes Ziel. Akquisitionen sind Teil der Strategie, wie CEO Combes erläutert: «Seit der Finanzkrise lag der Fokus auf den Kosten. Nun sind wir bereit für den nächsten Wachstumsschritt.»
Dennoch wird das Institut seine Objekte vorsichtig auswählen und nicht überzahlen. Das zeigt der im Vergleich zur Konkurrenz niedrige Goodwill.
Aktionärsfreundliche Ausschüttung
Vorerst profitieren von der Bargeldposition aber die Aktionäre. Die Dividende wird beinahe 30% auf 4.50 Fr. erhöht. Das entspricht einer attraktiven Rendite von 5,2%. Seit 2014 wurde die Dividende somit um 50% angehoben. Zudem profitieren Aktionäre dieses Jahr von einer Sonderdividende in Aktien. Aus dem Eigenbestand erhalten bestehende Aktionäre für 25 Aktien jeweils einen zusätzlichen Titel. Zum Kurs vom Donnerstag entspricht das einer zusätzlichen Auszahlung von 3.44 Fr. pro Aktie bzw. einer Rendite von 9%. Das erklärt einen Teil des Kurssprungs von 8% vom Freitag. «Damit schütten wir rund die Hälfte unseres Eigenbestands an unsere Aktionäre aus», sagt Combes.
Inklusive des Kursanstiegs vom Freitag haben die Valoren in den vergangenen zwölf Monaten 40% zugelegt. Trotzdem sind sie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11 nicht teuer. Anleger müssen sich allerdings bewusst sein, dass es sich beim Brokergeschäft um einen sehr zyklischen Bereich handelt.
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