Und hier ist das Interview der FuW :
Salutations et excellent week-end à tous les fans de Cosmo !
Et encore un tout grand merci à Kalti !
Zadig
Alessandro Della Chà, CEO von Cosmo, will sein Unternehmen in neue Sphären führen.
Die Spezialitätenpharmagesellschaft Cosmo (COPN 173.3 -0.63%) ist dank neuer Produkte auf dem Sprung zu mehr Wachstum. Dank dem Geld aus dem Börsengang mit Cassiopea (SKIN 28.85 -0.86%) liebäugelt sie zudem mit Übernahmen.
Herr Della Chà, mit LuMeBlue kommt endlich wieder Fantasie in die Aktien von Cosmo. Welches Potenzial bietet das Medikament?
Es ist noch zu früh, um quantitative Schätzungen abzugeben. Was ich aber sagen kann, ist, dass LuMeBlue die Erkennungsrate von Geschwülsten im Darm gegenüber der Standarddiagnose um rund 18% verbessert. Dadurch lassen sich deutlich mehr Krebsdiagnosen und Krebstodesfälle verhindern. Ausserdem hat das Präparat keine Nebenwirkungen und auch sonst keinerlei Komforteinschränkungen.
In den USA wollen Sie für LuMeBlue und Eleview, ein Produkt zur Entfernung von Geschwülsten, eine eigene Vertriebsorganisation aufbauen. Haben Sie überhaupt die Erfahrung, um solche Produkte selbst zu vermarkten?
Es ist es uns gelungen, ein in der Gastroenterologie sehr erfahrenes Top-Management-Team einzustellen, das wir aus der Santarus-Zeit bestens kennen. Damit sind die Implementationsrisiken bedeutend kleiner. Wir sind auf gutem Weg, eine voll integrierte Pharmagesellschaft zu werden. Bereits Ende 2017 soll unsere Vertriebsfirma in den USA über 140 Mitarbeiter unter Vertrag haben.
In Europa suchen Sie dagegen einen Vertriebspartner. Werden das dieselben Unternehmen sein, mit denen Sie bereits zusammenarbeiten?
Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir bei LuMeBlue und im Übrigen auch bei Eleview auf unsere bestehenden Partner zurückgreifen werden. Noch sind wir aber im Evaluationsprozess.
Zemcolo, ein Antibiotikum gegen Reisedurchfall, ist neben LuMeBlue und Eleview das dritte von Ihnen als künftiger Wachstumstreiber bezeichnete Produkt. Reisedurchfall ist aber kein Anwendungsgebiet, mit dem sich viel Geld erwirtschaften lässt. Was macht Sie so sicher, dass Zemcolo ein Erfolg wird?
Reisedurchfall ist nur die Einstiegsindikation. Wir konnten mit statistisch aussagekräftigen Studien eine generell hohe Wirksamkeit gegen Infektionen im Darm beweisen. Deshalb prüfen wir die Möglichkeit, die Indikation zu erweitern. Wenn wir nur schon ein Fünftel des Umsatzes von 1 Mrd. $ erzielten, den Valeant mit Xifaxan, dem Schwesterprodukt von Zemcolo, erwirtschaftet, wäre das für ein Unternehmen unserer Grösse ein Meilenstein.
Die US-Vertriebsorganisation für LuMeBlue und Eleview wollen Sie in ein paar Jahren gar an die Börse bringen. Welche Vorteile böte Ihnen ein Börsengang?
Wir könnten das Management und die Vertriebsmitarbeiter mit Aktienoptionen entschädigen, so also ein gut funktionierendes Anreizsystem schaffen.
Nach LuMeBlue scheint Ihre Pipeline nahezu leer zu sein. Wie sichern Sie den Fortbestand von Cosmo auf lange Sicht?
Wir haben sehr wohl eine Pipeline, sind mit der Publikation von Details aber vorsichtig. Sobald wir mehr zu sagen haben, werden wir das auch tun. Wir wollen den Aktienkurs nicht ohne Grund nach oben treiben.
Cosmo besitzt aus dem IPO der Dermatologiesparte Cassiopea rund 258 Mio. €. Setzen Sie sie nicht für Forschung ein, könnten Aktionäre mehr und mehr fordern, die Mittel an sie zurückzuführen?
Wir haben unsere Aktionäre letztes Jahr bereits mit einer überdurchschnittlichen Dividende entschädigt. Das Niveau vom letzten Jahr werden wir beibehalten, solange es sinnvoll ist.
Wann wäre es denn nicht mehr sinnvoll?
Wir betrachten einen Teil des Geldes aus der Transaktion mit der Dermatologietochter Cassiopea auch als Munition für Übernahmen. Wir haben neue vielversprechende Produkte, eine Vertriebsorganisation, viel Bargeld, keine Schulden und eine ansprechende Marktkapitalisierung. Wir haben heute also ganz neue Möglichkeiten.
Bei Uceris, einem Medikament gegen die Darmkrankheit Colitis ulcerosa, waren Sie mit den Absatzzahlen von Partner Valeant zuletzt unzufrieden. Hat sich das mittlerweile geändert?
Nein, überhaupt nicht. Valeant scheint an allen Ecken und Enden zu sparen und schöpft somit das Marktpotenzial von Uceris bei weitem nicht aus. Valeant hat derzeit leider grössere Probleme, als sich ausschliesslich um uns zu kümmern. Die Verkäufe von Uceris unterschreiten nach wie vor die Erwartungen, die wir haben. Wir sind in Diskussionen mit Valeant.
Könnten Sie die Partnerschaft im schlimmsten Fall auch kündigen?
Unter gewissen Umständen hätten wir die Möglichkeit, die Partnerschaft zu kündigen. Wie gesagt, wir sind in Diskussionen mit Valeant. Wir wollen nichts überstürzen. Aber stünde eine Kündigung im Raum, würden wir den Vertrieb von Uceris künftig in Eigenregie durchführen. Wir haben nun eine eigene Vertriebsplattform und sind somit in den USA nicht mehr auf Partner angewiesen.