Noch ein interessantes Interview in der F&W mit Veraison, die ja erst kürzlich in Leonteq eingestiegen sind. Gerüchte dass sie schon wieder draussen sind scheinen nicht zu stimmen.
Hier der Ausschnitt betreffend Leonteq, falls das hier jemand interesiert....
Im Frühsommer haben Sie eine Position in Leonteq gekauft. Was gefällt Ihnen da?
Wir sehen in Leonteq, was Warren Buffett einst im Autoversicherer GEICO gefunden hat: einen Kostenführer in einer nach Konsolidierung schreienden Industrie. Margendruck und steigende regulatorische Hürden bei den Banken haben einen Kampf in Gang gesetzt, den man nur als Kostenführer gewinnen kann. Leonteq besitzt eine skalierbare Technologieplattform und eine extrem starke Verkaufsmannschaft: beste Voraussetzungen also, um Marktanteile zu gewinnen.
Die Aktie hat einen Kurseinbruch von 80% erlitten. Was war da los?
Die Erwartungen waren viel zu hoch, und dann kamen einige Negativmeldungen – der Verlust des Kunden DBS in Singapur, eine Finma-Busse –, die von Leonteq ungenügend kommuniziert wurden.
Was halten Sie von der letzte Woche angekündigten Ernennung von drei neuen Geschäftsleitungsmitgliedern?
Die Stärkung des Managements mit externen Kräften ist sehr gut. Zusammen mit Finanzchef Marco Amato stammen nun vier GL-Mitglieder von ausserhalb der Firma. Das ist frisches, kompetentes Blut. Besonders die Ernennung eines Divisionsleiters des Versicherungsgeschäfts ist wichtig. Das Segment Lebensversicherungen bietet enormes Potenzial für neue, moderne Lösungen. Wenn es Leonteq gelingt, die Erfahrungen der Gründerphase zu nutzen und abzulegen, kann das Unternehmen wiedererstarken und eine attraktive Wachstumsstory werden.
Der Markt scheint aber immer noch grosse Zweifel an dieser Story zu haben.
Ja, doch das ist auch eine Chance: Man kann die Titel zu einem attraktiven Preis kaufen. Leonteq ist missverstanden, unbeliebt und unterbewertet. In Leonteq tummeln sich zahlreiche Leerverkäufer, die ihre Positionen nicht offenlegen müssen. Paradoxerweise müssen gemäss dem Schweizer Offenlegungsgesetz nur bedeutende Aktionäre über 3% ihre Beteiligungen offenlegen, Short-Positionen sind nicht offenzulegen. Das ist unlogisch.