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[cyrano39]

Lieber kosh,

vielen Dank für Deinen Artikel zum Franken. Ich denke, dass die Schweiz seit vielen Jahren mit einem starken Franken sehr gut gefahren ist. Persönlich habe ich lieber einen starken Franken in meinem Geldbeutel, denn dieser ist hauptsächlich im Ausland wesentlich grösser. Dies sollte auch im Inland so sein. Aber eben der Gesetzgeber handelt nicht wie er sollte damit die Preise der immer noch überteuerten Importwaren die Stärke des Frankens widerspiegeln. Auch ist der Staat wegen der Steuern nicht interessiert daran, dass das Lohnniveau gleich bleibt oder gar sinkt. Ich kann mir vorstellen, dass viele Deiner Stammtisch Besucher und "Opfer" nicht verstehen, dass man doch zwischen nominal und real unterscheiden sollte. Uebrigens die SNB muss für den Werterhalt unseres Frankens sorgen und ich denke, dass sie dies nicht so schlecht macht! M.E. gefährdet ein starker Franken den Wohlstand unseres Landes nicht im Gegensatz zu einer Politik welche dem internationalen Konsensus unbeschränkt Folge leistet. Für mich gibt es keinen Grund den Weg der Lemminge mitzumachen!
Mit besten Grüssen

[Leser]

[Leser]

Es sieht schlecht aus für die Abschwächung des Frankens. Er scheint nur Anlauf geholt zu haben um bald neue Highs zu machen. Obwohl vor kurzem noch ein SNB-Mitglied gemeint hat, dass der Franken deutlich überbewertet sei, interessiert das die Marktteilnehmer nicht, denen es gemäss Herr Jordan immer noch nicht bewusst ist, wie einschneidend die Minuszinsen sind.
Tja, was tun, liebe SNB? Weiter labbern oder eine weitere Aktion starten? Am besten den Markt machen lassen mit allen negativen Folgen, denn auch mit ihren Massnahmen hat sich nichts gebessert. Im Gegenteil, es wird langsam ungemütlich, zwar noch auf hohem Niveau, aber der Fall kann sehr schnell gehen. Man liest immer mehr, dass Unternehmen jetzt die Massnahmen ergreifen, Stellenabbau und Lohnsenkungen, die sie bisher aufgeschoben haben. Die Hoffnung war, dass sich der Franken bis dato wenigstens wieder über 1.10 zum Euro abgeschwächt haben würde. Gemäss den Verantwortlichen hätte er sogar schon wieder bei 1.15-20 sein müssen. Leider hält er sich immer noch nur knapp über Parität, ob 1.04 oder 1.01 ändert nichts an der Situation. Die Unternehmen können nicht mehr länger warten, sie müssen Anpassungen machen um nicht den Laden schliessen zu müssen. Die Folgen sind eben Entlassungen wie aktuell Huber+Suhner, zuvor haben sie die Arbeitszeit erhöht und Lohnanpassungen gemacht. Jetzt geht's nicht mehr anders. Solche Nachrichten werden in den nächsten Wochen und Monaten immer mehr. Wie dann die Behörden die Arbeitslosenzahlen in Zukunft immer noch nur bei 3.3-3.5 % prognostizieren können, bleibt ihr Geheimnis.
Egal, die Konsequenzen sind gravierend und das nur wegen der Währung, die eigentlich dem Land nützen sollte und nicht schaden. Von stabil im positiven Sinne kann nicht mehr die Rede sein. Ja, die Unternehmen passen sich an, aber eben im Negativen für den Werkplatz Schweiz und die Institutionen dürften das noch sehr stark zu spüren kommen. Es wird bitter.
Zu allen Währungen erstarkt der Franken weiter, besonders zum Dollar. Soviel zum Thema, der schwache Dollar nütze der Schweiz. Pustekuchen, ich sehe keinen Nutzen. Der Konsument hat nichts davon, siehe z.B. die Preise an der Tankstelle.

Update 10:50h: Die Flucht in den Franken dürfte nächstens einen weiteren Schub erfahren. Während der Franken bereits zu allen anderen wichtigen Währungen kräftig zulegt, wird er zum Euro bald auch noch Gas geben. Dann dürfte er zu den anderen Währungen noch mehr zulegen. Es ist nicht so, dass sich der Franken mal zwischenzeitlich stark abgeschwächt hätte um eine Gegenbewegung zu rechtfertigen, er steigt nach kurzer Konsolidierung einfach immer weiter. Er widerlegt die Aussagen der SNB vollends. Der Schaden für die Schweiz dürfte immer deutlicher zu Tage treten.

Update 11:15h: Neu short im eurchf 1.0405, stop 1.0450 - Die SNB braucht man nicht zu fürchten, da sie keine radikale Massnahmen ergreifen wird, gehe ich mal daovn aus. Wenn doch, ist die Panik gross!

Jetzt geht es dann der SNB an die Nieren, denn der eurchf fällt langsam auch immer mehr und stetig, obwohl der eurusd kräftig im Plus ist. Wehe, wenn der eurusd nächsten auch seine Gewinne abgibt, dann wird's richtig lustig mit dem ultrateuren Franken.

Der nächste Frankenschock steht bevor, wenn man die heutigen Kursverläufe betrachtet. Gut gemacht SNB!

Update 14:05h: Wenn die SNB nicht aufpasst, verliert sie an allen Währungsfronten. Wo will die Schweizer Exportwirtschaft ohne massive Nachteile noch exportieren? Und von woher sollen die Touristen noch kommen? Die Superreichen kommen immer wieder gerne, aber die sind ja auch unter sich. Egal, wer glaubt, dass die Binnenwirtschaft es auffangen kann, der irrt gewaltig. Was bereits im Gange ist, die Senkung der Lohn-Preis-Spirale, wird sich noch massiv verstärken mit allen schlimmen Folgen. Soeben habe ich von einem Freund erfahren, dass in ihrem Betrieb die Führung eine Lohnsenkungsrunde machen muss, wenn sie alle Arbeitsplätze erhalten wollen. Entweder die Belegschaft akzeptiert dies oder nicht. Wenn nicht, gibt es Entlassungen und Stellenabbau. Resultat, die Belegschaft hat aktzeptiert, 10% weniger Lohn. Es sei eine temporäre Massnahme.
Und solche Massnahmen werden nicht alle in den Medien breitgetreten. Man kann sich vorstellen, was alles nicht öffentlich passiert, aber letztendlich wird es sich in den Zahlen der nächsten Monaten und Jahren gravierend auswirken. Und immer ist der ultrateure Franken mitschuldig. Man muss sich nur vergegenwärtigen, dass ein teurer Franken noch vor einer Dekade kein grosses Problem darstellte.

[Leser]

Das schlimmste aller Szenarien dürfte für die SNB nächstens eintreten, nämlich eine weitere massive Flucht in den Franken. Der Franken steigt immer noch unbeirrt weiter, obwohl der Euro zu anderen Währungen steigt, eben nur nicht zum Franken. Usdchf unter 0.92, eurchf knapp noch über 1.04 usw.
Dass der Dollar nach den US Retail-Zahlen dermassen stark fällt, erschliesst sich mir nicht ganz, denn die nach oben revidierten Vormonatszahlen halten eigentlich die Waage. Die Zahlen aus Euro(Schrott-)Land waren auch nicht besser, als sie diesen Anstieg im Euro rechtfertigen würde. Wie immer sieht man die Wahrheit im eurchf, der eben unten kleben bleibt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Euro-Anstieg lange anhalten wird und das er bald wieder Richtung Süden geht.
Das macht es so schlimm für die SNB, wenn der Euro dann bald wieder massiv verkauft wird, wird die SNB in Erklärungsnot geraten, wie immer in den letzten Jahren.
Mein Short im eurchf lebt noch.

[Leser]

[Leser]

CH Retail Sales y/y akt. -2.8%, erw. -2.0%, zuvor -2.7%

Die Verkäufe in der Schweiz kommen stärker zurück als erwartet und es bildet sich langsam ein Trend heraus. Zu glauben, dass das nichts mit dem ultrateuren Franken zu tun hätte, wäre naiv, aber das wollen uns gewisse Kreise, Oekonomen und Politiker weismachen. Seit der Aufhebung der Untergrenze bestätigt sich langsam, welche schwerwiegenden Auswirkungen die SNB Aktion hatte und hat. Bald haben wir Juni und gemäss der oben genannten Exponenten, hätte sich der Franken längstens wenigstens über 1.10 einpendeln müssen. Das wird nicht ohne grosse Schmerzen geschehen. Entweder mischt sich die SNB nochmals ein oder die Schweiz wird in eine schwere Rezession stürzen, bevor der Franken sich von alleine wieder abschwächt. Die Frage ist, was man will.

[Groppe]

Ich habe nun einmal einen Short gewagt. Ausgangslage aber nicht so klar...Ziel 1.22

[Groppe]

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MEM-Industrie mit Einbruch von Bestellungen im 1. Quartal wegen Frankenstärke

Zürich (awp) - In der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM-Industrie) hat der starke Franken im ersten Quartal stark auf den Bestellungseingang und den Umsatz durchgeschlagen. Beide sind gegenüber dem Vorjahr markant zurückgegangen. Als noch grösseres Problem ortet der Dachverband Swissmem allerdings den hohen Druck auf die Margen. Der Verband bekräftigt deshalb seine Forderungen gegenüber der Politik und fordert auch von der Nationalbank Massnahmen gegen die Überbewertung des Frankens.

Der Bestellungseingang in der MEM-Industrie im ersten Quartal reduzierte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 17,1%. Sicherlich verberge sich dahinter auch ein gewisser Basiseffekt wegen des starken Vorjahres, teilt Swissmem am Mittwoch mit. Allerdings sei der Index bei den Bestellungseingängen auf den tiefsten Stand seit 2011 gefallen.

Die Umsätze verzeichneten ein Minus von 8,1%. Von sinkenden Umsätzen und Auftragseingängen seien Grossfirmen und KMU gleichermassen betroffen, so Swissmem. Die Kapazitätsauslastung sei indes dank des guten Bestellungseingangs im vergangenen Jahr mit einem Stand von 87,6% im April noch relativ hoch und liege nur leicht unter dem Jahresdurchschnitt 2014 von 88,2%.

HOHER MARGENDRUCK

Viel belastender für die Firmen sei aber der massive Druck auf die Margen. Fast zwei Drittel der Unternehmen rechneten mit Margeneinbrüchen von mindestens 4 Prozentpunkten, was dazu führe, dass 31% der MEM-Firmen für 2015 einen operativen Verlust erwarten. Swissmem stützt sich dabei auf eine Umfrage vom März, deren Ergebnisse bereits publiziert wurden. Die Befürchtungen, dass die erneute Frankenstärke in der MEM-Branche sichtbare Spuren hinterlassen werde, würden sich bestätigten, heisst es in der Mitteilung am Mittwoch.

Die Exporte der MEM-Industrie sanken im ersten Quartal zum Vorjahr um 1,4% und erreichten einen Warenwert von 15,9 Mrd CHF, schreibt Swissmem mit Verweis auf die Daten der Eidgenössischen Zollverwaltung. Während die Ausfuhren nach Asien (+9,7%) und USA (+9,5%) kräftig anzogen, vermochte diese erfreuliche Entwicklung den deutlichen Rückgang der Exporte in die EU (-4,9%) nicht ganz zu kompensieren. Nach Produktbereichen betrachtet verzeichnete der Maschinenbau (-8,5%) das kräftigste Minus, ebenso minderten sich die Exporte von Metallen (-3,3%) und Produkten aus dem Bereich Elektrotechnik/Elektronik (-2,4%). Einzig die Ausfuhren von Präzisionsinstrumenten (+2,6%) legten zu.

Die weiteren Aussichten bezeichnet Swissmem als trüb, so sei im zweiten Semester mit einer deutlichen Zunahme der Kurzarbeit zu rechnen. Die meisten Unternehmen hätten in den vergangenen drei Jahren bereits grosse Anstrengungen unternommen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zurückzugewinnen, bekräftigt Swissmem frühere Aussagen. Die nun sichtbaren Konsequenzen der erneuten Frankenstärke nährten deshalb die Befürchtung, dass die künftigen Massnahmen der Firmen tiefgreifende, strukturelle Konsequenzen für die MEM-Industrie in der Schweiz haben könnten.

Gemäss der Umfrage vom März planen 16% der Firmen eine Teilauslagerung der Wertschöpfung ins Ausland bei einem Niveau des Euro von 1,05 CHF. Bei einer Wechselkursparität würden gar 28% der Firmen derartige Schritte einleiten. Die Unternehmen sind gemäss Swissmem jetzt daran, die nächsten Schritte zu planen und dürften die notwendigen Entscheide bald fällen. (Fett Hervorhebung durch mich)

SWISSMEM BEKRÄFTIGT FORDERUNGEN AN POLITIK

"Leider gibt es bisher kaum Anzeichen, dass die Politik den Werkplatz Schweiz mit besseren Rahmenbedingungen unterstützen will", schreibt Swissmem. Als Beispiele nennt der Verband die von der nationalrätlichen Kommission für Wirtschaft und Abgaben beschlossene Kürzung der Mittel für die Exportförderung sowie Kürzungen im e-Government. Zudem sei die Forderung von Swissmem nach einem Ausbau der Innovationsförderung durch die Kommission für Technologie und Innovation (KTI) im Bundeshaus "weitgehend ungehört verhallt". Die Grundhaltung, Unternehmen primär zu be- statt zu entlasten, zeichne diverse politische Gruppierungen aus.

Swissmem fordert die Politik auf, "endlich die Augen zu öffnen, die hohen Belastungen auf wichtigen Teilen der Wirtschaft zu erkennen und die Anliegen des Werkplatzes ernst zu nehmen". Positive Signale dahingehend wären eine Reduktion der Karenztage bei der Kurzarbeit, die Verlängerung der maximalen Bezugsdauer der Kurzarbeits-Entschädigung auf 18 Monate sowie eine Aufstockung der Mittel für die KTI. Weiter fordert der Verband die Schweizerische Nationalbank auf, "alles in ihrer Macht stehende zu tun, um die massive Überbewertung des Franken rasch zu reduzieren".
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Wie ich schon anfangs Jahr geschrieben habe, dürften die Einschnitte (siehe Text oben fett hervorgehoben) erst noch kommen. Bis jetzt schien es so, als ob die Aufhebung der Untergrenze fast spurlos vorbei gegangen sei, was eben ein Trugschluss ist. Die Unternehmen sind gezwungen Massnahmen zu ergreifen (siehe oben), wobei sie eben noch zugewartet haben, in der Hoffnung der Franken würde jetzt wieder viel schwächer sein. Tja, diese Hoffnung ist tot. Bedanken kann man sich bei der SNB und Politik. Die Konsequenzen werden noch viel schlimmer sein, denn die Auswirkungen der Massnahmen, die die Unternehmen jetzt dann treffen, werden erst noch in Erscheinung treten. Wie auch schon geschrieben, erst wenn die Schweiz in eine schwere Rezession gestürzt sein wird, dürfte sich der Franken abschwächen, oder die SNB macht etwas Radikales.