Anlagen in Penny-Stocks...

Interessante Betrachtung im Cash-Forum durch "sarastro":
Langfristanlage Strategie 2.0 (in memoriam John Doe)30.08.2015 - 22:50
Penny-Stock oder Aktienschrott
Penny-Aktien sind in den USA Aktien mit einem Kurswert von weniger als einem Dollar. Sie werden als Schrott-Aktien angesehen, die für nichts mehr taugen. In der Schweiz könnten in Analogie dazu Aktien mit Kurswerten unter Fr. 1.- ebenfalls als Penny-Aktien betrachtet werden. Es stellt sich die Frage, ob sie ebenfalls als wertloser Schrott angesehen werden können. Diese Frage ist im Cash-Forum pikant, weil sich hier eine lautstarke Fangemeinde solcher Aktien tummelt. Diese User halten sich für besonders clever und füllen verschiedene Threads mit Jubelmeldungen über ihre Penny-Aktien. Natürlich werden andere User, die sich skeptisch zu diesen Titeln äussern, abqualifiziert und zum Teil beleidigt. Eine gerne zitierte Begründung dieser Fans ist, dass auch viele Schrotthändler Millionäre geworden sind.
Ich kenne zwar keinen Schrotthändler, der in diese Vermögensklasse aufgestiegen wäre, aber damit ist diese Behauptung natürlich noch nicht widerlegt. Also gehen wir der Sache einmal mathematisch auf den Grund. Vorsichtigerweise schreibe ich darüber nur in einem Langfrist-Thread, wo ohnehin kaum jemand hinklickt. Ich möchte keine Sperre im Cash-Forum riskieren...
Am 28.8.15 sind folgende Penny-Stocks im SPI gelistet, geordnet nach dem tiefsten Aktienkurs: Perfect Holding, TheraMetrics, swmtl (Swissmetall), Cytos, Züblin, Schmolz&Bickenbach, von Roll und knapp noch Gottex mit einem Kurs von Fr. 1.00. Natürlich kann man mit solchen Aktien Gewinne erzielen, da auch dort die Kurse schwanken. Falls jemand das glückliche Händchen besitzt, solche Aktien systematisch zu einem tieferen Kurs zu kaufen und kurzfristig zu höheren Preisen zu verkaufen, wird er tatsächlich Schrottmillionär. Die Schrott-Fans haben natürlich dieses Händchen angeboren und berichten hier eifrig über ihre tollen Erfolge. Mathematisch interessiert aber eher die Frage, ob man auch ohne Goldhändchen mit solchen Aktien Geld verdienen kann. Dazu muss ein neutrales Verfahren angewendet werden. Ich erläutere ein solches Verfahren in vereinfachter Form.
Man kauft am Ende jedes Jahres eine Portion dieser Schrott-Aktien zu einem fixen Betrag, beispielsweise immer für Fr. 1000.-. Mit den historischen Schlusskursen wird berechnet, wie viele Aktien man für diesen Fixbetrag erhält. Diese Aktienkäufe werden am Ende jedes Jahres wiederholt. Zum Schluss wird der Wert aller so erstandenen Aktien mit dem heutigen Aktienkurs ermittelt und damit der Gewinn oder Verlust bestimmt. Das Verfahren hat den Vorteil, dass die Wahl des Kaufzeitpunktes unerheblich wird. (Anmerkung: Für wissenschaftlich korrekte Analysen würden mit diesem Verfahren nicht nur die Jahresschlusskurse genommen, sondern alle Tagesschlusskurse. Das würde einen gewaltigen Rechenaufwand auslösen. Die Ergebnisse würden bei längerer Haltedauer aber ähnlich lauten wie bei diesem vereinfachten Verfahren mit den Jahresschlusskursen.) Ich verwende die historischen Jahresschlusskurse nach www.finanzen.ch soweit zurück, wie dort Kurse publiziert sind. Hier die Ergebnisse:
Perfect Holding: 15 Jahre investiert, d.h. Fr. 15000, ergibt 57486 Aktien à Fr. 0.05 = Fr. 2874.30, Verlust total 81% oder durchschnittlich 5.4% pro Jahr
TheraMetrics: 6 Jahre investiert, d.h. Fr. 6000, ergibt 33222 Aktien à Fr. 0.06 = Fr. 1993.32, Verlust total 67% oder durchschnittlich 11.1% pro Jahr
swmtl / Swissmetall: 15 Jahre investiert, d.h. Fr. 15000, ergibt 4830 Aktien à Fr. 0.45 = Fr. 2173.50, Verlust total 86% oder durchschnittlich 5.7% pro Jahr
Cytos: 9 Jahre investiert, d.h. Fr. 9000, ergibt 5888 Aktien à Fr. 0.48 = Fr. 2826.24, Verlust total 69% oder durchschnittlich 7.6% pro Jahr
Züblin: 14 Jahre investiert, d.h. Fr. 14000, ergibt 3737 Aktien à Fr. 0.50 = Fr. 1868.50, Verlust total 87% oder durchschnittlich 6.2% pro Jahr
Schmolz&Bickenbach: 14 Jahre investiert, d.h. Fr. 14000, ergibt 12110 Aktien à Fr. 0.79 = Fr. 9566.90, Verlust total 32% oder durchschnittlich 2.3% pro Jahr
von Roll: 15 Jahre investiert, d.h. Fr. 15000, ergibt 6490 Aktien à Fr. 0.88 = Fr. 5711.20, Verlust total 62% oder durchschnittlich 4.1% pro Jahr
Gottex: 8 Jahre investiert, d.h. Fr. 8000, ergibt 2550 Aktien à Fr. 1.00 = Fr. 2550.00, Verlust total 68% oder durchschnittlich 8.5% pro Jahr
Ergebnis: Für normale Langfristanleger wie zum Beispiel ich - also ohne angeborenes Goldhändchen - empfiehlt es sich, in der Schweiz Penny-Aktien zu meiden. Auch ohne Goldhändchen kann man langfristig Millionär werden.
Langfristanlage Strategie 2.0 (in memoriam John Doe)30.08.2015 - 22:50
Penny-Stock oder Aktienschrott
Penny-Aktien sind in den USA Aktien mit einem Kurswert von weniger als einem Dollar. Sie werden als Schrott-Aktien angesehen, die für nichts mehr taugen. In der Schweiz könnten in Analogie dazu Aktien mit Kurswerten unter Fr. 1.- ebenfalls als Penny-Aktien betrachtet werden. Es stellt sich die Frage, ob sie ebenfalls als wertloser Schrott angesehen werden können. Diese Frage ist im Cash-Forum pikant, weil sich hier eine lautstarke Fangemeinde solcher Aktien tummelt. Diese User halten sich für besonders clever und füllen verschiedene Threads mit Jubelmeldungen über ihre Penny-Aktien. Natürlich werden andere User, die sich skeptisch zu diesen Titeln äussern, abqualifiziert und zum Teil beleidigt. Eine gerne zitierte Begründung dieser Fans ist, dass auch viele Schrotthändler Millionäre geworden sind.
Ich kenne zwar keinen Schrotthändler, der in diese Vermögensklasse aufgestiegen wäre, aber damit ist diese Behauptung natürlich noch nicht widerlegt. Also gehen wir der Sache einmal mathematisch auf den Grund. Vorsichtigerweise schreibe ich darüber nur in einem Langfrist-Thread, wo ohnehin kaum jemand hinklickt. Ich möchte keine Sperre im Cash-Forum riskieren...
Am 28.8.15 sind folgende Penny-Stocks im SPI gelistet, geordnet nach dem tiefsten Aktienkurs: Perfect Holding, TheraMetrics, swmtl (Swissmetall), Cytos, Züblin, Schmolz&Bickenbach, von Roll und knapp noch Gottex mit einem Kurs von Fr. 1.00. Natürlich kann man mit solchen Aktien Gewinne erzielen, da auch dort die Kurse schwanken. Falls jemand das glückliche Händchen besitzt, solche Aktien systematisch zu einem tieferen Kurs zu kaufen und kurzfristig zu höheren Preisen zu verkaufen, wird er tatsächlich Schrottmillionär. Die Schrott-Fans haben natürlich dieses Händchen angeboren und berichten hier eifrig über ihre tollen Erfolge. Mathematisch interessiert aber eher die Frage, ob man auch ohne Goldhändchen mit solchen Aktien Geld verdienen kann. Dazu muss ein neutrales Verfahren angewendet werden. Ich erläutere ein solches Verfahren in vereinfachter Form.
Man kauft am Ende jedes Jahres eine Portion dieser Schrott-Aktien zu einem fixen Betrag, beispielsweise immer für Fr. 1000.-. Mit den historischen Schlusskursen wird berechnet, wie viele Aktien man für diesen Fixbetrag erhält. Diese Aktienkäufe werden am Ende jedes Jahres wiederholt. Zum Schluss wird der Wert aller so erstandenen Aktien mit dem heutigen Aktienkurs ermittelt und damit der Gewinn oder Verlust bestimmt. Das Verfahren hat den Vorteil, dass die Wahl des Kaufzeitpunktes unerheblich wird. (Anmerkung: Für wissenschaftlich korrekte Analysen würden mit diesem Verfahren nicht nur die Jahresschlusskurse genommen, sondern alle Tagesschlusskurse. Das würde einen gewaltigen Rechenaufwand auslösen. Die Ergebnisse würden bei längerer Haltedauer aber ähnlich lauten wie bei diesem vereinfachten Verfahren mit den Jahresschlusskursen.) Ich verwende die historischen Jahresschlusskurse nach www.finanzen.ch soweit zurück, wie dort Kurse publiziert sind. Hier die Ergebnisse:
Perfect Holding: 15 Jahre investiert, d.h. Fr. 15000, ergibt 57486 Aktien à Fr. 0.05 = Fr. 2874.30, Verlust total 81% oder durchschnittlich 5.4% pro Jahr
TheraMetrics: 6 Jahre investiert, d.h. Fr. 6000, ergibt 33222 Aktien à Fr. 0.06 = Fr. 1993.32, Verlust total 67% oder durchschnittlich 11.1% pro Jahr
swmtl / Swissmetall: 15 Jahre investiert, d.h. Fr. 15000, ergibt 4830 Aktien à Fr. 0.45 = Fr. 2173.50, Verlust total 86% oder durchschnittlich 5.7% pro Jahr
Cytos: 9 Jahre investiert, d.h. Fr. 9000, ergibt 5888 Aktien à Fr. 0.48 = Fr. 2826.24, Verlust total 69% oder durchschnittlich 7.6% pro Jahr
Züblin: 14 Jahre investiert, d.h. Fr. 14000, ergibt 3737 Aktien à Fr. 0.50 = Fr. 1868.50, Verlust total 87% oder durchschnittlich 6.2% pro Jahr
Schmolz&Bickenbach: 14 Jahre investiert, d.h. Fr. 14000, ergibt 12110 Aktien à Fr. 0.79 = Fr. 9566.90, Verlust total 32% oder durchschnittlich 2.3% pro Jahr
von Roll: 15 Jahre investiert, d.h. Fr. 15000, ergibt 6490 Aktien à Fr. 0.88 = Fr. 5711.20, Verlust total 62% oder durchschnittlich 4.1% pro Jahr
Gottex: 8 Jahre investiert, d.h. Fr. 8000, ergibt 2550 Aktien à Fr. 1.00 = Fr. 2550.00, Verlust total 68% oder durchschnittlich 8.5% pro Jahr
Ergebnis: Für normale Langfristanleger wie zum Beispiel ich - also ohne angeborenes Goldhändchen - empfiehlt es sich, in der Schweiz Penny-Aktien zu meiden. Auch ohne Goldhändchen kann man langfristig Millionär werden.